DIN EN ISO 14971 – Julian

Risikomanagement auch im Medizinproduktebereich nach ISO 14971

allright[dropcap type=“circle“ color=“#ffffff“ background=“#68b500″]D[/dropcap] ass Produkte, welche für den medizinischen Anwendungsbereich geschaffen werden, besonders kritisch Risikogefährdet sind, erklärt sich aus den hohen Ansprüchen an diese. Die internationale Norm ISO 14971 wurde geschaffen, um die Prozesse und Produkte möglichst risikoarm gestalten zu können, sodass ein hohes Maß des Schutzes von Gesundheit und Sicherheit erreicht wird. Zur Risikoermittlung wird dieses in zwei Bestandteile zerlegt. Zum einen, wie wahrscheinlich das Auftreten eines Schadens ist – zum anderen, wie schwer die Auswirkungen dieses Schadens sein können.

Es muss entschieden werden, ob die Restrisiken gegenüber dem voraussichtlichen Nutzen überwiegen  – denn falls Sie dies nicht tun, gefährdet man den Patienten, den Anwender und auch weitere Personen oder sonstige Ausstattungen und die Umwelt.

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Was besagt die Norm DIN EN ISO 14971?

[column col=“1/3″]Figur_Lupe_ohneText_o_rechts[/column]
[column col=“2/3″]Die Norm DIN EN ISO 14971:

[list type=“check“]

  • legt ein Verfahren für den Hersteller eines Medizinprodukts zur Feststellung der mit diesem und seinen Zubehörteilen verbundenen Gefährdungen fest
  • dient zur Einschätzung und Bewertung der mit diesen Gefährdungen verbundenen Risiken, und zur Beherrschung dieser Risiken und der Überwachung der Wirksamkeit von Maßnahmen zur Risikobeherrschung
  • legt einen Prozess für einen Medizinproduktehersteller zur Identifizierung der mit Medizinprodukten verbundenen Gefährdungen fest

[/list]
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Diese Internationale Norm behandelt Verfahren zum Management von Risiken, in erster Linie für:

[list type=“check“]

  • den Patienten
  • den Anwender
  • weitere Personen
  • sonstige Ausstattungen und die Umwelt

[/list]

[/column]

 

Wie sehen die Anwendungsbereiche der Norm DIN EN ISO 14971  aus?

Es kann zur Unterstützung der Konformitätsbewertungsverfahren verwendet werden:

[list type=“check“]

  • eine angemessene Beschreibung der Ergebnisse der Risikoanalyse,
  • eine Zusicherung des Herstellers, ein systematisches Verfahren einzurichten und auf dem neuesten Stand zu halten, mit dem Erfahrungen mit Produkten in den der Herstellung nachgelagerten Phasen ausgewertet werden,
  • Vorkehrungen zu treffen, um erforderliche Korrekturen durchzuführen.

[/list]

 

In diesem Zusammenhang sind die „Beseitigung“ oder „Minimierung“ von Risiken so zu interpretieren und anzuwenden, dass dem Stand der Technik und der Praxis zum Zeitpunkt der Entwicklung sowie den technischen und wirtschaftlichen Erwägungen Rechnung getragen wird, die mit einem hohen Maß des Schutzes von Gesundheit und Sicherheit zu vereinbaren sind.
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 Ab wann spricht man von einem Medizinprodukt nach der ISO 14971?

Medizinprodukte sind alle einzeln oder miteinander verbunden verwendeten Instrumente, Apparate, Vorrichtungen, Software, Stoffe und Zubereitungen aus Stoffen oder andere Gegenstände einschließlich der vom Hersteller speziell zur Anwendung für diagnostische oder therapeutische Zwecke bestimmten und für ein einwandfreies Funktionieren des Medizinproduktes eingesetzten Software, die vom Hersteller zur Anwendung für Menschen mittels ihrer Funktionen zum Zwecke:
[list type=“check“]

  • der Erkennung, Verhütung, Überwachung, Behandlung oder Linderung von Krankheiten,
  • der Erkennung, Überwachung, Behandlung, Linderung oder Kompensierung von Verletzungen oder Behinderungen,
  • der Untersuchung, der Ersetzung oder der Veränderung des anatomischen Aufbaus oder eines physiologischen Vorgangs oder
  • der Empfängnisregelung

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[/list]

… zu dienen bestimmt sind und deren bestimmungsgemäße Hauptwirkung im oder am menschlichen Körper weder durch pharmakologisch oder immunologisch wirkende Mittel noch durch Metabolismus erreicht wird, deren Wirkungsweise aber durch solche Mittel unterstützt werden kann.

[column col=“1/3″]Figur_mit_Pfeilen_unten[/column]
[column col=“2/3″]Als Medizinprodukt können unterschiedlichste Dinge gelten, dabei geht dies weit über das “bloße” Medikament heraus. Folgendes kann im Zuge der ISO 14971 als Medizinprodukt deklariert werden:

[list type=“check“]

  • Apparate und Vorrichtungen als auch
  • Software
  • sowie Zubereitungen aus Stoffen,

[/list]
[space height=15]

sowie alle andere Gegenstände die speziell zur Anwendung in diagnostischen und therapeutischen Bereichen hergestellt werden, sein. Dies kann man sowohl als verletzungskompensierendes “Pflaster” wie auch als Mittel zur Empfängnisverhütung verstehen.
[/column]

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[column col=“2/3″]Möchten Sie sich mehr Wissen im Bereich Risikomanagement ISO 14971 aneignen? Dann besuchen Sie die Schulung Risk Management – Qualitätsmanagement für Medizinproduktehersteller ISO 14971 und erfahren Sie umfangreiches Wissen zur Norm ![/column]
[column col=“1/3″][button color=“#ffffff“ background=“#68b500″ size=“large“ src=“https://www.vorest-ag.com/de/AUSBILDUNGSWELT/QUALITAeTSMANAGEMENT/MEDIZINPRODUKTE/ISO_14971_Risk_Management/seminar_ISO_14971_risk_management.html“]Mehr Infos zur Schulung[/button] [/column]

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Auf was muss man als Hersteller für Medizinprodukte achten?

Als Hersteller sind Sie am Risikomanagementprozess zur Reduzierung der Risiken maßgeblich beteiligt. Unter Berücksichtigung des anerkannten Standes der Technik, tragen Sie Sorge für die Sicherheit eines Medizinprodukts. Das heißt, dass Sie die Risiken der gesamten Prozess- und Produktfertigungskette erkennen und auf ein akzeptables Maß reduzieren müssen. Die Norm fordert nicht, dass das Unternehmen über ein Qualitätsmanagementsystem verfügt. Es ist jedoch auch Praxis, dass das Risikomanagement Teil eines solchen Qualitätsmanagementsystems ist.

Beachten Sie zudem:

[list type=“check“]

  • die Anforderungen dieser Internationalen Norm gelten für alle Phasen des Lebenszyklus eines Medizinprodukts
  • die Internationale Norm DIN EN ISO 14971 gilt nicht für die klinische Entscheidungsfindung
  • die Norm legt keine vertretbaren Risikobereiche fest
  • die Norm fordert nicht, dass der Hersteller über ein Qualitätsmanagementsystem verfügt. Das Risikomanagement kann jedoch ein Bestandteil eines Qualitätsmanagementsystems sein!

[/list]

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Wie sieht nun die Risikoanalyse und Risikobewertung im Hinblick auf die ISO 14971 aus?

[tab]
[tab_item title=“Art und Weise wie das Risiko wahrgenommen wird?“]Die Art und Weise, wie ein Risiko wahrgenommen wird, berücksichtigt zum Beispiel auch, ob die Exposition gegenüber einer Gefährdung

[list type=“check“]

  • unabsichtlich scheint,
  •  vermeidbar,
  • von Menschen verursacht,
  • auf Nachlässigkeit zurückzuführen ist,
  • ob sie aus einer schlecht verstandenen Ursache herrührt oder
  • auf eine verletzliche Gruppe innerhalb der Gesellschaft gerichtet ist.

[/list]

[/tab_item]
[tab_item title=“Risikowahrnehmung“]Die Wahrnehmung des Risikos kann in Abhängigkeit von

[list type=“check“]

  • Hintergrund des Bildungsstandes
  • des tatsächlichen und empfundenen Gesundheitszustands des Patienten und
  • vieler anderer Faktoren sehr unterschiedlich sein.

[/list]

[/tab_item]
[tab_item title=“Bestandteile des Risikos“][column col=“1/3″]Figur_Puzzleteil_gruen_klein[/column]
[column col=“2/3″]Es ist eine anerkannte Tatsache, dass in ein Risiko diese Bestandteile eingehen:

  1. die Wahrscheinlichkeit des Auftretens eines Schadens;
  2. die Auswirkungen dieses Schadens, d. h., wie schwer er sein könnte.
  3. Entdeckung um Auftreten zu verhindern

[/column]

[/tab_item]
[tab_item title=“Das sollten Sie berücksichtigen!“]

Die Entscheidung, ein Medizinprodukt im Rahmen eines besonderen klinischen Verfahrens anzuwenden, erfordert die Abwägung der Restrisiken gegenüber dem voraussichtlichen Nutzen des Verfahrens. Solche Beurteilungen sollten berücksichtigen: [column col=“2/3″][list type=“check“]

  • die Zweckbestimmung
  • die Leistungsmerkmale des Medizinprodukts
  • die mit dem MP verbundenen Risiken
  • die mit dem klinischen Verfahren verbundenen Risiken und Nutzen
  • die Umstände der Anwendung

[/list]
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Als einer der Beteiligten am Risikomanagementprozess erstellt der Hersteller unter Berücksichtigung des anerkannten Standes der Technik Beurteilungen über die Sicherheit eines Medizinprodukts einschließlich der Akzeptanz von Risiken, um die Eignung eines Medizinprodukts zum Inverkehrbringen für seine Zweckbestimmung festzulegen.

[/column]
[column col=“1/3″]Tafel-mit-Hand_Risiko[/column]
[/tab_item]
[/tab]
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Eine Maßnahme definiert in Anlehnung DIN EN ISO 14971 (Medizinprodukte) eine zielgerichtete Tätigkeit mit dem Zweck, zuvor identifizierte Risiken zu beherrschen, um diese zu vermeiden bzw. zu reduzieren. Durch ein gezieltes Maßnahmenmanagement im Bereich Medizinprodukte ist es möglich auf der To-Do Liste eines jeden Mitarbeiters in Ihrem Unternehmen Ordnung und Struktur zu schaffen und ermöglicht es Ihnen so mehr Aufgaben in derselben Zeit zu bewältigen. Um die Kapazität des Betriebes nicht zu überlasten ist es wichtig Prioritäten zu setzen und die wichtigeren Aufgaben an den Anfang Ihrer Liste zu stellen.
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